Montag, 26. Mai 2014

Mein Geburtstagswochende

Jetzt war es gestern soweit. Der erste Geburtstag ganz ganz weit weg von Zuhause, Familie und Freunden.
Zur Einstimmung auf das Geburtstagswochenende ging es am Samstag mit der VHS auf einen Betriebsausflug. Alle waren mit dabei SchülerInnen und  LehrerInnen über den Koch und unsere Haushaltshilfe. Wir fuhren ca. 25km in Richtung Süden in einen botanischen Garten am Fuß des Phulchokis in Godavari. In unserem eigenen Bus voll bepackt mit Verpflegung und Menschen fuhren wir circa eine Stunde lang bei strahlendem Sonnenschein. Doch als wir ankamen, veränderte sich das Wetter sehr plötzlich. Dunkle Wolken zogen auf und unser Picknick stand unter Wasser. Doch trotz des Regens hatten wir viel Spaß und haben den Tag genossen. Nachdem wir uns zwei Stunden lang unterstellen mussten, konnten wir doch noch unsere Teambildungsspiele durchführen. Scharade und Pictionary macht schließlich immer Spaß!











NASS!

Und dann wart er gekommen: Mein Ehrentag! Eines meiner sehr persönlichen Geschenke war eine Yogastunde mit meiner Mitbewohnerin Steffi zu haben. Unter ihrer Anleitung kamen wir entspannt zum Schwitzen. Dieser glorreiche Morgen wurde durch eine riesige Portion Pancakes gekrönt, die Connie für die WG gemacht hatte. 
Später fuhren wir nach Patan. Unser Reiseführer pries die altertümliche und stark buddhistisch geprägte Stadt als "viel ruhiger und entspannter als Kathmandu"an ... Davon haben wir nicht sehr viel bemerkt. Schließlich ist Lalitpur wie man Patan auch nennt die zehntgrößte Stadt und es wimmelt nur so von Händlern, Touristen und alten Herren, die vor den Tempeln sitzen. Der Auftakt bildete für uns der Durbar Square, der wohl schönste der drei Königsstädte. Und dank Freiwilligenarbeitsausweis für uns "Pseudo-Einheimische" auch kostenlos. Yippie!
 Danach ging es weiter in ein bedeutendes buddhistisches Kloster namens Kva Bahal oder auch Hiranya Varna Mahavihar. Schon beim Betreten des Innenhofs versteht man, warum das Kloster auch als "Goldener Tempel" bezeichnet wird, denn man erblickt mehrere vergoldete Statuen und nicht zu vergessen die drei vergoldeten Kupferdächer des Hauptschreins.
Monatlich wechselt die Familie, die den Tempel reinigen darf. Die aktuelle Wartezeit beträgt 50 Jahre also muss sich die Familie im Wonnemonat Mai sich kümmern darf wohl 1964 beworben haben. 

Einen Innenhof weiter streckt sich der "Tempel der 1000 Buddhas" über 16 Meter in die Höhe und dennoch kann man ihn von der Straße aus nicht sehen. Auf jedem der terrakottafarbenen Steine sieht man ein winziges Bild Buddhas. Wirklich schön! Das einzige Störelement war hier der kläffende Tempelhund.

Und so neigte sich der Tag mit Lemon Soda, deutschem Importbier und Chomin- Nudeln dem Ende zu: Mein erster Geburtstag nur mit einer kleinen aber feinen Ersatzfamilie!




















Freitag, 23. Mai 2014





Wir warten auf den Monsun. Ob man nun eine postive oder negative Erwartungshaltung mit sich bringt, bleibt jedem selbst überlassen. Die einen hoffen auf auf Abkühlung (im Moment sind es 37°C ), mehr Strom und Wasser für die Pflanzen. Die anderen fürchten sich vor Schlammlawinen und Sturzbächen - davor abgeschnitten von der Außenwelt zu sein. 

Im Moment gibt es an der VHS viel für mich zu tun . Ich unterrichte morgens eine Klasse und betreue ansonsten neun Au-Pairs, die nach Deutschland wollen. Nebenbei überarbeite ich die Informationen für die Freiwilligen, die nach Nepal kommen und bereite ein Deutschland-Seminar für zukünftige Studenten und Au-Pairs vor. 

Trotz meiner Arbeit bleibt am Nachmittag Zeit für kleinere Unternehmungen in der Gegend. Gestern habe ich mit Connie und Lukas die Papierfabrik Bhaktapurs besucht. Es war für uns beeindruckend wie kleinschrittig die Arbeit ist und wie viel Handarbeit wirklich (!) in den Produkten steckt. Nämlich 100 Prozent. Wir haben eine kostenlose Führung bekommen, welche daran gipfelte, dass wir auf das Dach der Fabrik durften von welchem aus man einen tollen Blick über die Stadt hatte. Auch unser Haus mit der voll behangenen Wäscheleine haben wir gesichtet. Später fanden wir heraus, dass der Besitzer und Guide, der Onkel unseres Vermieters ist! So klein ist die Welt.









Dienstag, 13. Mai 2014

Mein Leben in Bhaktapur


So langsam beginne ich mich hier einzuleben und mich auf die Abenteuer, die mir das Dasein hier in Nepal bietet einzulassen. Dennoch gibt es noch einige Dinge, mit denen ich mich noch nicht so recht arrangieren kann/ konnte. Hierzu zählen die Riesenspinnen, die uns regelmäßig in unserem Guesthouse besuchen. Man kann sie nicht mit einem Schuh erschlagen oder mit dem Staubsauger vernichten, denn sie sind einfach zu groß. Auch Kakerlaken, die durch das Fenster in die Küche fliegen, gehören nicht zu meinen Lieblingstieren hier in Nepal.
Wie wohne ich eigentlich?Und mit wem?
Die geschichtsträchtige Stadt, in der ich lebe, heißt Bhaktapur, liegt östlich von der Hauptstadt Kathmandu und ist mit 82.000 Einwohnern die dritte und kleinste der Königsstädte im Kathmandutal. Hier herrscht eine mittelalterliche Atmosphäre in den engen, gepflasterten Gassen und den vielen Opferstätten. Frauen waschen die Wäsche auf der Straße oder an öffentlichen Brunnen, alte Männer sitzen in traditioneller Tracht in einer der vielen überdachten Loggien und am Straßenrand haben Bauern ihren Platz und verkaufen ihr Gemüse. Die anderen Freiwilligen und ich haben das Glück am Dattatraya Square leben zu dürfen - dem Herzen und Ursprung der Stadt. Zusammen mit fünf anderen Volontären lebe ich einem großen Haus in einer der kleinen Seitengassen, die vom Dattatraya Square weg führt. Unsere Unterkunft hat trotz der Einfachheit einige Highlights wie eine Waschmaschine und ein begehbares Dach. Hier leben mit mir Paul, der seit November in Nepal lebt und zuvor seines Bachelor in einer Politikwissenschaft gemacht hat, Annie, eine buddhistische "Internationale Entwicklung"- Studentin, Connie, die ihr duales BWL- Studium in Baden-Baden dieses Jahr beendet hat, Steffi, eine ausschließlich französisch-sprechende Schweizerin und Paci, ein herzensgute Österreicherin in meinem Alter. Ich genieße die Gemeinschaft mit den anderen wirklich sehr, da wir alle rücksichtsvoll und herzlich miteinander umgehen. In meiner ersten Woche hier in Nepal wurde ich nie alleine gelassen, sondern in alle Unternehmungen mit eingebunden. Nun seit Sonntag versuche ich dasselbe für unseren neuen Freiwilligen Lukas zu tun und so hatten die WG einen tollen Tag in Bhaktapur, an dem wir mit Lukas all unser Wissen geteilt haben.


Mein neues Zuhause auf Zeit


Mein Arbeitsplatz

Geschäftsessen mit meinem VHS-Team


Oreoshake - eine Sünde wert!
Die besten Muffins in ganz Nepal