Montag, 7. Juli 2014

Nepalesische Hochzeit :)

Am Freitag war Lukas' Farewell und wir mussten uns voneinander verabschieden.



Unverhoffter Weise wurde es ein ganz besonderer Abend. Unsere Freunde BJ und Dipu nahmen uns auf eine Hochzeitsfeier mit. Es war eine Art Party vor der eigentlichen Zeremonie. Wir waren nicht darauf vorbereitet und nicht entsprechend gekleidet und dennoch wurden wir herzlichst aufgenommen. Es wurde viel getanzt, gefeiert und gegessen. Ich traf dort auch viele Freunde und Schüler aus der VHS und wir hatten eine wirklich schöne Zeit.

Da BJ, Dipu und Elli am nächsten Tag keine Zeit hatten mit mir auf die Hochzeitsfeier am nächsten Tag zu gehen, bot mir B.K. an mich mitzunehmen.

Dieses Mal wollte ich aber nicht auffallen und anständig gekleidet sein und fragte deshalb BJ's Mama nach einem ihrer Saris. Sie war total happy mir diese Freude machen zu können und hatte kein Problem damit stundenlang um mich herum zu wuseln bis letztlich jede Falte saß, alles verdeckt und fest gesteckt war. Doch mein Vorhaben mit einem Sari weniger aufzufallen scheiterte. Ein blondes, weißes Mädchen in einem traditionellen Gewand ist hier dann doch etwas Besonderes und so wurden wir überall angestrahlt und nach Fotos gefragt.



Tatsächlich sollten die Feierlichkeiten um 12 Uhr beginnen, doch wie das nun mal so ist mit den Bräuten; sie verspäten sich gerne mal... um drei Stunden. Als dann endlich der Bräutigam eintraf und später auch die Braut begannen viele Rituale von denen ich nur die Hälfte verstand, die jedoch immer etwas mit Glück, Segen und dem Willkommen heißen eines neuen Familienmitgliedes zu tun hatten.

Ganz besonders in jeglicher Hinsicht war ein Teil der Zeremonie, in dem die Braut sich bei jedem Gast für die Geschenke mit einer handvoll Nüssen bedankte. Dabei sitzt sie jedoch weinend und schreiend nach ihren Eltern auf dem Boden und heult sich die Seele aus dem Leib. Hier sollte ich anmerken, dass es keine arrangierte Ehe, sondern eine Liebesheirat war und so zu einem kleinen Prozentteil zählt. Es soll wohl so etwas wie Bedauern, das man das Elternhaus verlässt, darstellen und wenn die Braut nicht weint gilt dies als schlechtes Benehmen. Auch wenn es vielleicht vor allem Show war, war es trotzdem sehr bedrückend für mich, das Mädchen so weinen zu sehen.

Die Kinder waren an diesem Tag definitiv der Eisbrecher schlechthin. Sie waren super neugierig wer ich bin und es versammelten sich Scharen um mich, die mit mir spielten, mir Blumen schenkten und Fotos machten.




Am Ende des Tages gab es hervorragendes Newari-Essen und ich war BK sehr dankbar, dass er den ganzen Tag über Übersetzer, Kulturenvermittler und persönlicher Betreuer für mich war. Ein gelungenes Wochenende!

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