Montag, 9. Juni 2014

Exiltibeter, Thamel und ein Wiedersehen

Nachdem nun schon fast fünf Wochen vergangen sind, habe ich gestern meine "Schauspielkollegin" Sina wieder getroffen. Sie arbeitet in Kathmandu in einem Child Care Center, dass Kinder kostenlos beherbergt, die sonst mit ihren Eltern aus das Feld gehen müssten oder auf die Baustelle oder oder oder...


Obwohl ich nun schon drei Mal in Thamel war, bin ich noch nie den selben Weg dorthin gelaufen. So haben Annie und ich uns auch ein klein wenig verfranst und standen durch einen glücklichen Zufall auf einmal vor einer Art Kopie der Swayambhunath- Stupa. Es ergab sich auch ein schönes Gespräch mit einem Nepalesen über Tibet, Buddhismus und meine nepalesischen Sprachkenntnisse.
Veggie-Burger... Yummi!

Hallo Sina!





Ein bisschen ironisch?

Die Wiedersehensfreude war nach so langer Zeit entsprechend groß, als wir Sina in unserem Lieblingsrestaurant "OR2K" trafen. Wir hatten uns sehr viel zu erzählen und entschlossen uns nach dem Mittagessen noch ein wenig einkaufen zu gehen. Für Reisende ist der Thamel das ideale Zentrum, denn hier bekommt man definitiv alles was man braucht und aber auch eben nicht braucht: Viele Restaurants, Trekkingoutlets und alles was das Shoppingherz begehrt vom Gorkha-Messer über den Sonnenhut. Auch abends hat man hier seinen Spaß in einem der zahlreichen Clubs oder den Bars.

Friends forever ;)

Als wir an meinem liebsten Schalshop vorbeischlenderten, rief man uns schon von Weitem zu und ich wurde sogar obwohl ich eine Frau bin sogar mit Handschlag begrüßt, was mir sehr schmeichelte, da er erst der zweite Mann war, der das tat.

Da wir uns ein wenig verquatscht hatten und keine Zeit mehr für irgendwelche anderen Aktivitäten war entschlossen wir noch in das nepalesische Pendant zu Starbucks zu gehen, dem Himalaya Java, um dort zu entspannen und weiter zu quatschen.


Erfrischungspause


Rani Pokhari - Das Bad der Königin

Am nächsten Tag fuhren Lukas und ich nach Pashupatinath, Nepals wichtigstem Hindu-Tempel. Wir mischten uns also unter die vielen Pilger und Sadhus, die dem westlichen Leben entsagt und mit ihren wilden, typischen Dreadlocks an allen Tempeln zu finden sind. Verehrt wird in Pashupatinath Shiva in seiner Form als "Herr der Tiere". Die gab es in dieser Anlage auch zuhauf gibt von einer Herde wilder Rhesusaffen über die üblichen Straßenhunden bis hin zu den heiligen Kühen. Von einer der Bänke am Hang auf der anderen Seite des heiligen Flusses konnten Lukas und ich das bunte Treiben beobachten ohne den Trauernden und den Verbrennungsplätzen zu nahe zu kommen. An diesem heiligen Platz werden nämlich die Verstorbenen öffentlich verbrannt und die Angehörigen "begleiten dessen Seele" bis man die Asche in den Fluss streut und dem Kreislauf der Natur zurück gibt.












Nicht sehr vertrauenserweckend...

Wir fuhren danach weiter nördlich nach Bodnath (im Volksmund Boudha) in einem Microbus. Auf dem Wort "micro" liegt hier definitiv die Betonung. Wir saßen zusammen gepfercht mit vielen älteren tibetischen Damen, die hinunweg von unserer Anwesenheit waren. Eine Dame klopfte solange neben sich bis ich mich neben sie setzte und sie mir den Arm streicheln konnte.
 Sie begleiteten uns noch ein Stück bis wir den Eingang zur wichtigsten tibetischen Stupa außerhalb Tibets fanden. Diese Stupa zählt zu den weltweiten größten dieser Art und stellt seit 1959 die zentrale Pilgerstätte aller Exiltibeter in Nepal dar. Man sieht überall Mönche und Pilger, die ihre kora verrichten und sich zu Boden werfen. Wir genossen es in die Stimmung von Klein-Tibet einzutauchen und für nicht mal vier Euro ein Menü der Extraklasse zu essen.
















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